Deutsche Exporte – Größtes Minus seit Ende 2009
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Deutsche Exporte – Größtes Minus seit Ende 2009
Deutsche Exporte – Größtes Minus seit Ende 2009
Der deutsche Außenhandel hat im Mai einen harten Dämpfer einstecken müssen: Die Ausfuhren sanken um über zwei Prozent – mehr als von Experten erwartet. In einer Region lief es besonders schlecht.
Die deutschen Exporte sind im Mai so kräftig gesunken wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Sie fielen um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies ist der größte Rückgang seit Dezember 2009. Experten hatten nur ein Minus von 0,4 Prozent erwartet.
Grund dafür ist neben der Rezession bei vielen Handelspartnern in der Euro-Zone die Konjunkturabkühlung auf wichtigen Absatzmärkten wie China. "Das ist aber kein Grund zur Panik. Es sieht eher nach einer Schwächeperiode aus und nicht nach einem Einbruch", sagte Analyst Christian Schulz von der Berenberg Bank. Ab Jahresmitte dürfte sich die Lage für die heimischen Exporteure wieder bessern.
Bisher ist die Bilanz für die Unternehmen jedoch recht mau: Von Januar bis Mai führten sie Waren im Wert von gut 454 Milliarden Euro aus. Dies ist im Vergleich zum vorigen Jahr ein Minus von 0,3 Prozent. Der Branchenverband BGA hat für 2013 ein Plus von drei Prozent angepeilt und hält trotz des Rückschlags an seinem Ziel fest.
"Wir werden die Prognose zurzeit nicht ändern, weil im zweiten Halbjahr noch viel möglich ist", sagte BGA-Konjunkturexperte Gregor Wolf der Nachrichtenagentur Reuters. "Europa als unser wichtigster Absatzmarkt schwächelt", fügte Wolf hinzu. "Alle sind verunsichert, das führt auch zu einem Investitionsstau in Deutschland."
Welthandel kommt nicht in Schwung
Das Minus im Geschäft mit den Euro-Staaten summierte sich nach fünf Monaten auf 3,6 Prozent. Für viele Fachleute ist das keine Überraschung, da wichtige Handelspartner wie Frankreich, Italien und Spanien schwächeln.
Dazu kommt nun eine Konjunkturdelle in vielen Schwellenländern. "Auch außerhalb der Euro-Zone läuft es nicht so rund", sagte Commerzbank-Expertin Ulrike Rondorf. "Der Welthandel kommt nicht in Schwung."
Während die Bundesbank dem deutschen Export 2013 ein Minus von 0,8 Prozent vorhersagt, setzen andere Ökonomen auf Besserung ab Jahresmitte. "Denn es gibt Anzeichen, dass sich die Nachfrage aus den Industrieländern in der zweiten Jahreshälfte wieder belebt", sagte Rondorf.
Besseres Geschäft für Importeure
Auch Schulz betonte: "Wenn sich die Euro-Zone in der zweiten Jahreshälfte aus der Rezession herausarbeitet und die USA weiter stark bleiben, dann sieht die Lage für die deutschen Exporteure wieder wesentlich rosiger aus."
Im Mai lieferten die Firmen zwar Waren im Wert von 88,2 Milliarden Euro ins Ausland. Sie mussten aber ein Minus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Mai 2012 wegstecken. Besonders schwach war das Geschäft mit der Euro-Zone: Hier gab es ein Minus von 9,6 Prozent.
Etwas besser lief es für die Importeure. Ihre Einfuhren stiegen im Mai um 1,7 Prozent zum Vormonat, sanken jedoch um 2,6 Prozent binnen Jahresfrist. Die Handelsbilanz – die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren – wies einen bereinigten Überschuss von 14,1 Milliarden Euro auf.
Firmen drosseln Produktion
Die deutschen Unternehmen drosselten zugleich ihre Produktion so deutlich wie seit Oktober nicht mehr. Die Firmen stellten 1,0 Prozent weniger her als im April, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Eine entscheidende Rolle dürfte gespielt haben, dass die Produktion am Bau nachließ. Im April hatte es ein kräftiges Plus von knapp 16 Prozent gegeben, da die Firmen mit Ende des Winters Produktionsausfälle aufholen konnten. Im Mai ging der Ausstoß im Bauhauptgewerbe dann mit 1,7 Prozent wieder etwas zurück.
Die gesamte Industrie fuhr ihren Ausstoß um 0,7 Prozent zurück. Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen stellten 2,3 Prozent weniger her. Konsumgüterproduzenten verbuchten ein Minus von 0,1 Prozent, Vorleistungsgüterproduzenten hingegen produzierten 1,0 Prozent mehr.
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